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Informations- und Kommunikationswirtschaft: Deutschland in der Spitzengruppe

Deutschland hat im Bereich der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Jahr 2008 seine gute Position in Europa weiter ausgebaut. "Eine starke deutsche IKT-Branche bietet für die Anwender innovative IKT-Lösungen, die sie jetzt einsetzen sollten, um gestärkt aus der aktuellen Wirtschaftskrise hervor zu gehen", betont Dr. Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, anlässlich der Präsentation der Ergebnisse.
Unter den bevölkerungsstärksten Ländern Europas, d.h. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, liegt Deutschland bei der IKT-Leistungsfähigkeit (ePerformance) im Jahr 2008 nach Großbritannien auf Platz zwei. Dies gehört zu den zentralen Ergebnissen der Studie "Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2009", die heute in Berlin von Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach und TNS Infratest vorgestellt werden.

"Das Monitoring ist für uns ein Gradmesser, der zeigt, wo der IKT-Standort Deutschland seine Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken hat und auf welche Handlungsfelder wir unsere künftigen Bemühungen konzentrieren sollten, um den IKT-Standort Deutschland an die Weltspitze zu führen", erläutert Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach.

Die "ePerformance" der deutschen IKT-Wirtschaft wird in drei Segmenten auf der Basis von 28 Kernindikatoren ermittelt. Zudem wird ein Vergleich zur durchschnittlichen Leistungsfähigkeit der europäischen IKT-Wirtschaft und zum Stand anderer international führender IKT-Nationen in Amerika und Asien durchgeführt. Im Segment "Gesamtmarkt" positioniert sich Deutschland erstmals vor Großbritannien auf dem ersten Platz der fünf bevölkerungsstärksten Länder Europas und liegt zudem zwölf Prozent besser als der europäische Durchschnitt. Deutschland hat die Weltmarktführerschaft im B2C-E-Commerce mit Pro-Kopf-Umsätzen von 913 Euro im Jahr 2008 vor den USA mit 906 Euro übernommen. Dagegen stagnieren die IKT-Umsätze laut Branchenverband BITKOM in 2009 bei etwa 145 Milliarden Euro. In diesem Zusammenhang müssen etwaige Umsetzungsdefizite von Innovationen in marktreife Produkte als ein Standortrisiko ernst genommen werden. Dennoch hat die IKT-Wirtschaft gute Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, wenn es ihr gelingt, in den Schlüsseltechnologien eine international führende Position einzunehmen. IKT-Experten schätzen, dass der Einsatz innovativer IKT-Lösungen 100 Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz in den Anwenderbranchen induzieren kann. Zu den Wachstumsbereichen mit strategischer Bedeutung gehören "Embedded Systems", Green-IT, das Internet der Dinge (v. a. die RFID-Technologie), das Internet der Dienste sowie mobile Anwendungen. Bei entsprechender Fokussierung von Forschung und Entwicklung auf diese Wachstumsfelder und stärkerer Internationalisierung des innovativen Mittelstandes kann die Bruttowertschöpfung in den Innovationsfeldern nach Expertenansicht jeweils um mehr als drei Prozent zunehmen.

Wichtige Voraussetzungen für eine schnelle Rückkehr zu wirtschaftlichem Wachstum sind die flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen und der Aufbau von hochleistungsfähigen Netzen. In diesem Segment der infrastrukturellen Rahmenbedingungen liegt die ePerformance Deutschlands - nach einem Wachstum von neun Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr - knapp über dem europäischen Durchschnitt. Die Umsetzung der Breitbandstrategie der Bundesregierung wird nach dem Urteil der Experten noch im laufenden Jahr zu Erfolgen führen, um bis 2010 die bislang nicht versorgten Gebiete in Deutschland mit Breitbandanschlüssen von mindestens 1 MBit/s auszustatten.

Im Segment der Nutzung von Internet-Anwendungen durch Privatpersonen und Unternehmen verteidigt Deutschland seine starke Position. Hier liegt der IKT-Standort Deutschland sehr gute 26 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Nachholbedarf zeigt sich aber bei der Ausgestaltung und Umsetzung von e-Government-Angeboten an Privatpersonen und Unternehmen.

Dr. Pfaffenbach: "Das Monitoring 2009 zeigt, dass wir 2008 in Deutschland bei der IKT-Leistungsfähigkeit weiter zugelegt haben. Die Maßnahmen zur Stärkung des IKT-Standorts Deutschland wie der IT-Gipfel zeigen Wirkung. Das Monitoring zeigt aber auch, wo wir mehr tun müssen, um an die internationale Spitze zu kommen. Die Ergebnisse werden wir in die Vorbereitung des 4. IT-Gipfels, der Anfang Dezember 2009 in Stuttgart stattfinden wird, einbringen."

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