Was soll der Hype um SilverStripe?

Meine bescheidenen Anfänge mit Content Management Systemen (CMS) habe ich mit der ExpressionEngine der Firma EllisLab gemacht. Wer sich mit HTML und CSS gut auskennt ist als Einsteiger mit diesem System gut aufgehoben. Es gibt eine sehr gute Dokumentation, ein sehr gutes Forum und wer sich für eine professionelle Lizenz entschieden hat, die natürlich Geld kostet, der bekommt dazu noch einen sehr guten und schnellen Support über das Forum. Meine Anfragen wurden in der regel innerhalb einer Stunde beantwortet.

Das Backend ist auch gut konfigurierbar, und lässt sich für Kunden so einrichten, dass sie nichts kaputt machen können.

Die ExpressionEngine hat aber auch deutliche Nachteile, nämlich in der Architektur und letztlich in ihrer Flexibilität. Ich will da mal als Beispiel für mangelnde Flexibilität den Login nennen. Dieser muss immer über den Benutzernamen un das Passwort erfolgen. Die eigentlich sinnvollere Variante über Email + Passwort ist mit Systemmitteln nicht zu erreichen. Diese kleine Veränderung nimmt dann sehr viel Zeit in Anspruch, die man natürlich niemal bezahlt bekommt.

Bei der Architektur ist das Model View Controller (MVC) Konzept meiner Meinung nach ein Muss, wenn mehrere Personen an einem Projekt arbeiten und die Software flexibel an Kundenvorgaben orientiert sein soll. Silverstripe bietet genau das. Die ExpressionEngine wird zwar seit geraumer Zeit auf MVC umgebaut, steckt aber anscheinend noch länger in der Betaphase. Wie das Ergebnis sein wird, bleibt abzuwarten.

Der SilverStripe Programmierer arbeitet immer direkt am Quellcode. Dieser besteht komplett aus objektorientiertem PHP. Dadurch lassen sich fehlende Funktionalitäten schnell und einfach durch das Ergänzen weniger Programmzeilen hinzufügen. In die Verlegenheit, dies zu tun kommt man allerdings sehr selten, da das System schon unglaublich viele Funktionen hat.

Die Dokumentation des Quellcodes könnte besser sein, ist aber für einen geübten Entwickler ausreichend. Was weder in der API noch in der „Doku“ beschrieben ist, kann meist durch Inanspruchnahme von „Gehirnschmalz“ oder des Forums dem eigenen Verstand näher gebracht werden.

Zu guter letzt sei noch auf die enorme Weiterentwicklungsgeschwindigkeit von SIlverStripe hingewiesen. Updates mit neuen Features erscheinen fast monatlich und vor wenigen Tagen ist die Alphaversion 2.4 erschienen. Das Backend verfügt jetzt über eine rollenbasierte Rechtevergabe für Redakteure und die Hierarchie der Seiten wird jetzt in den URL´s abgebildet.

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